Teil 2 - Delphi, Korinth und unser kurzer Greece-Trip
27.04.2023
Gestern früh sind wir dann Richtung Delphi aufgebrochen. Die Fahrt dahin war traumhaft, vor allem ab da wo wir ins Landesinnere abgebogen und durchs Gebirge gefahren sind. Immer wieder ganz wunderbare Aussichten. Die Strecken teilweise spitzen Motorradstrecken!
Ja und hier läuft auch ein offener Kanal, der Athen zum Teil mit Trinkwasser versorgt. Griechenland hat ja Gott sei Dank noch kein Wasserproblem. Hoffen wir, dass das so bleibt.
Auf Empfehlung von fluchtauto.de (ich mag diesen Reiseblog sehr gerne) sind wir auch direkt zum Delphi Camping und wurden nicht enttäuscht. Haben noch ein Plätzchen in vorderster Reihe ergattert und diese Aussicht war einfach atemberaubend!
Leider hat uns Emma gestern gar nicht gefallen. Nach einem Tag Darmproblemen hat sie bis gestern einfach nichts mehr gefressen und ist rumgehangen wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Zwischendurch ist sie wie aus heiterem Himmel immer aufgeschreckt und hat ganz fürchterlich gejammert. Irgendwann kam ich dann abends auf Idee, ob sie vielleicht zahnt. Hatte ja noch Eiswürfel vom Gin-Tonic im Gefrierfach. Hab sie ihr gegeben und das hat ihr so dermaßen gut getan, dass sie dann sogar ein wenig gefressen hat. Heute morgen dann gefiel sie uns schon wieder sehr gut. Da warn wir erleichtert!
Wir hatten uns heute für den Morgen-Shuttle angemeldet (Kostenpunkt 3€ hin und zurück), die Überwachungskamera in Betrieb genommen, weil Emma ja nicht mit durfte und sind ab.
Das war wirklich das erste tolle Hightlight unserer Reise.
Wir sind am Mittelpunkt der Welt angekommen! :-))
Obwohl wir beide ja wandertechnisch eingeschränkt sind, sind wir bis fast ganz hoch und jeder Step hat sich noch mehr gelohnt. Auch das Museum ist wirklich schön und besuchenswert. Eintritt wäre 12 €, ab 65 gibts Ermäßigung und ich hab meinen Rentenausweis zum ersten Mal hergezeigt und das Ende vom Lied war, dass ich keinen Eintritt zahlen musste. Das hat mich echt gefreut. :-)
Mehr Hintergründe zu Delphi könnt Ihr am besten auf Wikipedia unter -> nachlesen.
Am Nachmittag war dann wieder Relaxen angesagt (man muss ja nix übertreiben :-)) und ein Eiskaffeechen fürn Seppl. So lässt sichs leben.
Ich werde ja nun schon seit über 25 Jahren mit hervorragendem Olivenöl direkt aus Kreta versorgt, aber dieses Öl hier ist wirklich auch eins der besten, die ich jemals gekostet habe. Auch alle anderen Produkte aus den Oliven sehr zu empfehlen. Wir werden zuschlagen, aber Gott sei Dank liefern sie auch nach Hause. Könnte also durchaus sein, dass die nächste Jahresbestellung hierher geht. Es stammt aus dem Olivenhain von Amfissa-Delphi, der schon 3000 Jahre alt ist und damit der älteste in Griechenland und einer der ältesten der Welt. Die Familie Kanatas produziert hier Öl mit Hilfe von Methoden, die über Jahrhunderte kaum verändert wurden und hat jede Menge weltweite Auszeichnungen.
Für so ein tolles Produkt mache ich gerne Werbung (unbezahlt natürlich!) - merdesoliviers.com
Das mit den Hunden in Griechenland ist echt so ein Thema. Mittlerweile bin ich da entspannter. Die Streuner, sie können durchaus auch größer sein, sind in aller Regel sehr schüchtern und wenn man nichts dergleichen tut und sie nicht füttert, kommen sie auch nicht her. Dann gibts da noch die Wachhunde, die sind schon mit bissl mehr Vorsicht zu genießen und man sollte immer aufpassen, falls sie im Rudel auftauchen. Dann sind sie wohl unberechenbar. Aber groß machen und böse anschreien hilft. Ja und dann gibts da noch die Hütehunde, von denen sollte man sich tunlichst fern halten. Die sind scharf und ziemliche Kaliber. Aber gestern haben durchaus einige erzählt, dass ein paar größere Streuner vorne in Delphi richtig auf die Wohnmobile losgegangen sind, aber heftig. Die Griechen sind, so haben wir den Eindruck, nicht sehr hundeliebend, aber wenn sie auf der Straße faul liegen, dann fahren die Griechen außen rum, sie werden nicht mal angehupt. :-D
Heute gehn wir noch lecker essen in der Taverne hier und den Tempel Tholos machen wir dann morgen im Vorbeifahren Richtung Korinth.
29.03.2023
Das Abendessen im Delphi Camp war wirklich lecker und mit dem Panoramablick einfach eine Schau. Außerdem ist das Personal ausgesprochen nett und zuvorkommend. Vorneweg gab es das gute Olivenöl mit roter und grüner Tapenade und Oliven, alles in kleinen Schälchen und dazu frisches Weißbrot. Eigentlich hätt ich nix anderes mehr gebraucht, mir hätte das vollkommen gereicht. :-)
Wir haben uns beide Souflaki gegönnt, Sepp klassisch mit Fleisch und ich mit Krabben und als Nachspeise Eis und Schokobrownie mit Eis.
Wir haben hier am Camp alle wieder vom Sikia Camp getroffen und standen sogar wieder nebeneinander. Lustig! Das ist irgendwie wie in Norwegen. Obwohl jeder ein bissl einen anderen Plan hat, trifft man sich doch immer wieder an den Hotspots.
Weiß nicht ob ich es schon mal erwähnt hab, aber für uns erstaunlicherweise sind die Mehrzahl auf allen bisherigen Camps tatsächlich mit Abstand die Holländer. Erstaunlich deshalb für uns, weil die ja nochmal 1000km mehr haben wie wir!
Gestern sind wir dann über die Berge Richtung Korinth und Peloponnes los. Vorher natürlich noch den Tholos Tempel von Delphi. Mehr dazu wieder auf
Wikipedia ->
Die Landschaft hier in den Bergen, super, hat ein wenig an zu Hause erinnert. :-) Besonders hübsch war das Bergstädtchen Arachova, aber wie sich da die Reisebusse durch die engen Straßen durchquetschten. Irre! Draußen war ein großer Busparkplatz und die Polizei ließ immer eine bestimmte Anzahl Busse rein- bzw. durchfahren. Schätzungsweise alles Ausflugsfahrten nach Delphi aus Athen kommend.
Ja Athen mussten wir leider leider lassen. Sehr sehr schade, aber das geht heuer mit Emma einfach noch nicht. Wir haben alles durchgespielt. Roller ist wohl was für Lebensmüde in Athen. So nah an der Akropolis kann man leider nicht überwacht stehen und die Kriminalität in Athen sehr hoch. Emma bleibt noch nicht so lange alleine im Wohnmobil und man müsste für einen Ausflug vom Camp aus wohl mindestens einen halben Tag rechnen. Mit dem Taxi hinfahren geht auch nicht, weil man in die Akropolis nicht mit Hund rein darf, es sei denn in einem Rucksack und mit Maulkorb. Emma bleibt aber nicht in so einem Teil und sie kann da schrecklich jammern. Also… aufgeschoben fürs nächste Mal, wenn sie älter ist. :-(
Aber wir hatten dann doch heute noch ein mega Highlight. Den Kanal von Korinth. Man kann auf Fotos gar nicht so einfangen, was das für ein toller Anblick war. Wir waren ja schon an den berühmten Staudämmen in USA, aber ähnlich gewaltig war dieser Anblick.
Zwischen 1881 und 1893 erbaut, 6,4km lang, 8m tief und die fast senkrechten Steilwände ragen rund 80m hoch. Sie haben aber von Anfang an Probleme mit Felsabbrüchen, weshalb er derzeit auch wieder bis zum Sommer gesperrt ist. Man könnte da auch mit einem Ausflugsschiff durchfahren. Müsste ich aber, glaub ich, nicht haben. Wichtig ist, denk ich, dass man früh genug von der Autobahn runterfährt. Da kann man dann ganz gemütlich rüberlaufen und Fotos schießen. Ob das auf der Autobahn möglich ist??? Sehr interessant sind auch die Hintergründe auf
Wiki ->
Ich wusste nicht, dass dieses Bauvorhaben schon die alten Griechen hatten und es im Laufe der Jahrtausende immer wieder großes Thema war, bis es dann endlich Ende des 19. Jahrhunderts realisiert wurde.
Der Kanal trennt ja das Festland vom Peloponnes! Schwupps waren wir endlich da und unsere erste Station war auf dem östlichsten Finger das kleine Städtchen Palaia Epidavros und hier der Camp Bekas (37.6327555, 23.1634005). Wir haben hier im Osten zwar keinen Sonnenuntergang, aber macht nix. Er liegt sehr malerisch und wir ergattern den letzten Platz in der Pole Position. :-)
Muss mal erwähnen, dass es eine griechische Zeit gibt. Wir sind seit Grenzübertritt eine Stunde vorne. Nur mal so nebenbei, weil wir das nicht gleich gerafft hatten. Nur über die Tagesschau abends hatte ich das plötzlich kapiert. :-D
Heute haben wir am Nachmittag einen kleinen Rollerausflug weiter in den Süden runter gemacht. Ich hab ja wegen den Hunden immer ein bissl ein ungutes Gefühl, aber alles gut. Ist uns kein einziger begegnet. Dieser Finger ist sehr dünn besiedelt und nicht sehr wohlhabend wie es scheint. Hier findet man nicht so sehr viel Olivenbäume, dafür jede Menge Zitrusbraum-Plantagen und vor allem Orangenbäume.
Auf Anhieb hab ich mich in die griechisch-orthodoxen Kirchen verliebt und heute haben wir im total verschlafenen Kalloni sogar eine offene gefunden und die war auch noch mit der farbenfrohen Innengestaltung ganz besonders schön.
Überhaupt scheinen die Griechen ein sehr gläubiges Volk zu sein. Von Anfang an sind mir auf den griechischen Straßen diese kleinen Kirchen am Straßenrand aufgefallen. Zum Teil stehen gleich mehrere zusammen und zum Teil richtig aufwändige kleine Kunstwerke. Ich werde bestimmt noch einige im Vorbeifahren fotografieren können. Mittlerweile hab ich es nachgegoogelt. Früher war es anscheinend für die Feldarbeiter Ersatz für die großen Kirchen. Heute sind es zum Teil auch Gedenkstätten für verunglückte Angehörige. Wie bei uns halt die Marterl. Immer haben sie aber einen Innenraum für das ewige Licht und die Griechen haben da anscheinend totale Gestaltungsfreiheit.
Abends dann endlich mal ein paar gemütliche Rummy Cub.
Das Leben ist schön! :-)
30.04.2023
Der Camp Bekas liegt am saronischen Golf und ist nur ca. 2km von der „sunken City“, die antike versunkene Stadt Epidavros am Strand Kalymnios entfernt. Das Meer ist da nur 2-3 m tief, man kann es also gut schwimmend oder wie auch immer erreichen.
Obwohl viele Griechen hier baden, mir ist es immer noch zu kalt und kann mich noch nicht recht überwinden. Heute ist es noch dazu überhaupt ein bissl frisch und morgens hats auch geregnet.
Aber eine schöne Strandbar gibts da und wir haben Paula fliegen lassen. Sie ist wirklich toll zu erkennen.
UND
Emma hat einen französischen Freund, names Snoopy. So ein süsser Zwack, 2 Jahre alt und sie hatten so einen Spass. :-)
Der leckere Eiskaffee würde Emma auch schmecken! :-D
02.05.2023
Wir wollten gestern Quartier wechseln in die Nähe vom Theater von Epidauros, diesen spektakulären Ort besuchen und dann heute weiterfahren. Soviel zum Plan.
Aber das Wetter hat uns wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es fing schon morgens an zu schütten und hat bis in den späten Nachmittag nicht aufgehört. Und auch da hatte es nur eine kleine Regenpause, dazu relativ frisch. Hätte nicht gedacht, dass ich meine zugegeben leichten Daunenjacken mit nach Griechenland nehmen muss. Letztes Jahr in Skandinavien hatten sie mir gute Dienste erwiesen, aber für Griechenland dachte ich echt, dass ich mich lächerlich mach, wenn ich die einpacke, eine Funktions-Regenjacke mit Fleecejacke müsste reichen. Hätte niemals gedacht, dass es ohne auf dem Roller gar nicht gehen würde.
Aber mittlerweile haben wir schon mit mehreren Nachbarn gesprochen, die zum Teil schon viele viele Jahre nach Griechenland fahren und zum Teil schon hier überwintert haben. Einhellig sind sie der Meinung, dass es um diese Zeit noch nie so nass und kühl war. Na dann würd ich sagen, wieder mal Volltreffer für uns! :-(
Wir haben den Camperstop Kalimera -> (37.60853, 23.0379) nach einem Tip vom Fluchtauto angefahren. Ein deutsches Auswandererpaar baut hier gerade einen Womi-Stellplatz auf. Sehr erfreulich mal richtig gut aufgebaut und organisiert. Der Untergrund perfekt aufbereitet, also keine Angst, dass man sich festfahren würde bei dem Wetter (hatten wir zwischenzeitlich über Insta durchaus schon öfter mitbekommen), die Sanitäranlagen sind erst zur Hälfte fertig aber man sieht, optisch sehr schön, gepflegt und funktionstüchtig, was heißt schönes heißes Duschwasser mit Druck, was keine Selbstverständlichkeit ist. ;-) Versorgung mit Strom und Wasser super und auch die Entsorgungsstation gut anfahrbar (was ebenfalls gar keine Selbstverständlichkeit ist!); Waschmaschine und Trockner vorhanden und sogar ein kleines Loungehäuschen haben sie mitten am Platz hingestellt (mit allen wichtigen Infos, einem Kühlschrank, Lesestoff und 2 gemütliche Sitzgruppen. Allerdings hier in Ligouria halt mitten in der Pampa. ABER tatsächlich war der Platz bis zum Abend rappelvoll! Die hiesige Polizei oder sonstwen stört das anscheinend, weil sie das Paar anscheinend auf dem Kicker haben. Ausgefahrene Markise, aufgehängte Wäsche zum trocknen, schon gibts Verwarnungen. Da kann man nur den Kopf schütteln. Wir wünschen den beiden an der Stelle auf alle Fälle ganz viel Glück und sollten wir irgendwann wieder mal in der Gegend sein, kommen wir sicher wieder vorbei.
Jedenfalls hab ich dann gestern beschlossen, unserem Backofen endlich nochmal eine Chance zu geben, nicht dass wir den noch Jahre umsonst durch die Gegend fahren. Also hab ich einen Eierlikör-Marmorkuchen angerührt und et voilà :-))) Ein wunderschöner saftiger Kuchen ist es geworden. Bin soooo happy! Dann wird er jetz öfter zum Einsatz kommen.
Dann wurde Hardcore Rummy Cub gespielt, dann gabs Krautwickerl mit griechischen Nudeln und plötzlich hat es glatt mal kurz aufgehört zu regnen. Da konnten wir heute doch noch eine Mini-Rollertour nach Ligouria rein machen und die Umgebung ein wenig erkunden. In einer Bäckerei gabs noch paar Teilchen für heute zum Frühstück und endlich mal ein richtiges offenes Eis, weil Eisdielen in Griechenland Mangelware sind, sehr zum Leidwesen von Sepp.
Heute dann sind wir schon vom prasselnden Regen aufgewacht. :-( Es nervt langsam. Von gleichzeitig reisenden Bekannten haben wir erfahren, dass es an der Westküste des Peloponnes sogar noch gestürmt hat. Zumindest ist der Kelch an uns vorübergegangen. Nachdem Frühstück Lagebesprechung. Der Regen machte Pause und laut Radar sollte das bis Mittag so bleiben. Dann war wieder Dauerregen bis in die Nacht vorhergesagt. Also nix wie rauf auf den Roller und die 5 km nach Epidauros. Die Entscheidung war goldrichtig und ein echtes Highlight. Epidauros ist die bedeutendste antike Kultstätte für den Heilgott Asklepios in Griechenland und war einst Heiligtum, Kurbetrieb und extrem reicher Pilgerort in einem. Die Menschen müssen von allen Teilen des Landes hergekommen sein. Hier gab es schon Badehäuser, sowas wie ein Schlaflabor, Gästehaus mit Patientenzimmer und eben auch zur Zerstreuung das Theater, ein Gymnasium und Stadion, eine Bibliothek. Wahnsinn wenn man bedenkt, wann das war! Das meiste im 3. und 4. Jahrhundert vor Christus. Bei einer deutschen Führung haben sie erzählt, dass halt alles in Stein gemeisselt wurde und dabei wurde von rechts nach links geschrieben und von links nach rechts, so wie eben die Kühe fressen. :-D Das hatte ich auch noch nie gehört. Im Museum kann man die vielen detaillierten Marmorstatuen und Verzierungen bestaunen und einiges nachlesen über die damalige Heilkunst
Einige Säulen waren eingerüstet, aber für Sepp immer völlig unverständlich, weil laut ihm da mindestens 10 Jahre nix mehr passiert is.
Das Theater von Epidauros ist das größte und besterhaltene Amphitheater der Antike. Das muss man sich immer wieder vor Augen halten, was die Menschen damals geschaffen haben. Das Theater wird auch heute noch genutzt und hat eine fantastische Akustik. In der Mitte der Bühme gibt es eine kleine Plattform. Wenn man dort eine Münze fallen lässt oder ein Blatt Papier zerreißt, dann hört man das noch im hintersten obersten Winkel. Unglaublich!
Ein wirklich besonderer Ort! Klare Empfehlung von uns!
Weiteres Hintergrundwissen kann man natürlich u.a. nachlesen auf
Wiki ->
Eintritt war 12 EUR pro Person (ab 65 wieder Ermäßigung)
Zurückgekommen gabs erstmal Kaffee und Kuchen und schon schüttete es wieder! Wir hatten beschlossen erst morgen weiterzufahren,. Was sollten wir uns am Nachmittag irgendwo an der Küste ein Plätzchen suchen. Bei dem Wetter ist es am Meer auch nicht schöner.
Wir hoffen so, dass sich das Wetter wieder bessert.
04.05.2023
Gestern früh gings dann ab nach Nafplio. Das waren von Epidauros ca 25 km weitgehend schöne ausgebaute Straße quer durch Orangenbaumplantagen. Die Orangen hier sehen oft nicht so aus, aber schmecken ganz fantastisch!!! Von Nachbarn haben wir einen Freistehtip am Hafen von Nafplio bekommen. Also nix wie hin!
Es war ein super Tip und schon jede Menge Womis in Reih und Glied da. :-) Aber das Gebiet ist so groß, dass das überhaupt nicht gestört hat. Wir hatten direkten Blick auf die Festungsinsel Bourtzi, auf die Altstadt von Nafplio mit den Festungen und natürlich den Hafen. Alles fussläufig gut zu erreichen. Und unsere kleine Maus hat einen neuen Stammplatz mit integriertem Fernseher. :-D
Überraschung waren die Unmengen an Luxusyachten im Hafen. Wir erfuhren, dass hier seit 29.04. die weltgrößte Ausstellung für Luxus-Charter-Yachen ist und gestern der letzte Tag war.
War wirklich cool anzusehen. Die 8. MEDYS und sie wurde gestern Abend zufällig um halb 7 mit einem lauten Hupkonzert aller Yachten offiziell beendet. Auch jede Menge Nafplioner kamen bewaffnet mit Drinks und Chips zu diesem Spektakel. Dann war Party angesagt.
Aber erstmal hieß es ab zum Markt! Mittwoch und Samstag ist Markttag in Nafplio mit einem der schönsten und größten Obst- und Gemüsemärkte des Peloponnes. Wunderbar! Es wurde nicht zuviel versprochen. Wir haben uns bis obenhin eingedeckt. Ich hätte direkt einen Kaufrausch bekommen können bei den vielen zum Teil für uns exotischen Leckereien. Vor allem auch megagünstig.
Nachdem Ausladen gings in die ganz zauberhafte Altstadt von Nafplio mit den verwinkelten Gässchen mit lauter süssen Geschäften und tollen Lokalen und dem im Überfluss leuchtend rot blühenden Bougainvillea, wo wir uns ein paar frühe Cocktails und endlich richtig leckeres Eis gegönnt haben.
Bei unsrer Stadttour durfte auch der bayerische Löwe oder der sterbende Löwe nicht fehlen. Er wurde von König Ludwig zum Gedenken an die im 19. Jahrhundert an Typhus gestorbenen bayer. Soldaten beauftragt.
Abends wollten wir noch in eins dieser schönen Lokale und lecker essen. Zur Krönung gabs gestern ein traditionelles Gericht des Peloponnes, Red Snapper mit Zitrone und Gemüse. In unserm Fall waren das extrem leckere Rote Bete und ein weiteres Gemüse, das ich noch nicht kannte. Zum Nachtisch griechischen Revani und dazu Apfelspalten in Zimt-Honig. Rundrum ein Genuss und perfekter Abschluss für diesen schönen Tag.
Nafplio, ehemalige Hauptstadt Griechenlands, gilt nicht umsonst als die schönste Stadt des Peloponnes.
Heute dann haben wir uns erst bei LIDL mit paar Sachen eingedeckt und recht viel weiter sind wir dann nicht mehr gekommen. Etwas die Küste runter und dann gefiel uns direkt gleich der Camp Kastraki -> supergut Auch wetterbedingt ist derzeit so derartig wenig los, dass wir uns hinstellen konnten wie und wo wir wollten. Der Strand ist ein Träumchen und der Blick aus der Pole Position einfach unschlagbar.
Hab ein neues Rezept ausprobiert, einen Schoko-Käsekuchen. Genau meine Kragenweite, Sepp is er aber zuuuuu schokoladig. Kommt Dir das bekannt vor, Mama? :-D
Ja und dann hatten wir uns bei einem Weißbrot "verkauft", da hab ich dann Resteverwertung gemacht. Perfekt zum Camping, weil auch kalt und als Fingerfood tauglich. Kaspressknödel! :-)
13.05.2023
Jetzt gibts nochmal einen Update, leider einen traurigen.
Heute genau vor einer Woche setzten bei Sepp heftige Kreuzschmerzen ein, aber noch gerade so erträglich. Da wir am Sonntag Richtung Süden und zu Volker von den Nordkappen nach Monemvasia wollten und dafür diese tolle Küstenstrasse nach Leonidi fahren wollten, räumten wir bereits am Abend allen zusammen, auch den Roller (Gott sei Dank), da wir ja frühmorgens auf dem Weg sein wollten.
Daraus wurde dann nichts, denn Sepp konnte sich am Sonntag überhaupt nicht mehr bewegen und hatte höllische Schmerzen. Wir riefen einen Notarzt und es kam Dr. Anyfantis Ioannis (ein Pathologe), der ihn ganz toll untersucht hatte und ihm eine Spritze gab, etliche Medikamente aufschrieb und mindestens 3 Tage strengste Bettruhe verordnete. Eigentlich sollte er nicht mal zur Notdurft aufstehen. Christina vom Camp hier war und ist megalieb und hilfsbereit. Sie hat uns sofort alles besorgt und fragt immer nach, ob wir was brauchen, ob sie irgendwie behilflich sein kann. Überhaupt auch alle Nachbarn supertoll und mitfühlend. Nachdem es aber gar nicht richtig besser wurde, sind wir am Mittwoch noch mal erst ins Krankenhaus von Nafplio und dann ins General Hospital Argos. Dr. Anyfantis hatte uns das empfohlen und auch dort bereits mit den Orthopäden gesprochen. Das interessierte die in der Klinik irgendwie aber überhaupt nicht, das Röntgen klappte auch nicht recht, weil Sepp eben nicht gut und schon gar nicht ausgestreckt liegen konnte und einen Orthopäden haben wir nach meinem Dafürhalten nicht gesprochen. Der relativ unfreundliche Arzt in der Notaufnahme teilte uns dann mit, dass er außer einer Spritze nichts für uns tun könne, die seien für solche Fälle viel zu klein und wir sollten nach Athen in die Klinik. Für den ADAC und evtl. Rücktransport wäre das auch wichtig gewesen, aber Athen ist fast 200 km weg, ich hätte Sepp wegen Emma alleine hinschicken müssen, dann hätte er da wohl zumindest einige Tage in Krankenhaus sein müssen usw. Wir haben uns dagegen entschieden, stattdessen von Dr. Anyfantis nochmal eine Batterie Spritzen verschreiben lassen, die ich Sepp dann bei Bedarf gebe und die Camping an Bord-Fähre von Patras nach Vendig gebucht. Die nächste Fähre geht kommenden Montagabend um 23:00 Uhr.
Zwischenzeitlich bin ich dann tatsächlich nochmal gestürzt, umgeknickt. Resultat, dicker Knöchel und blaues Schienbein.
Bisher hab ich es verdrängt, aber so langsam beginnt die Aufregung bei mir. Sepp kann zwar mittlerweile wieder etwas gehen, gebückt und unter Schmerzen, aber immerhin. Zumindest kann er die schwierigen Fahrmanöver übernehmen, aber den Rest muss ich stemmen und wahrscheinlich weitgehend alleine und ohne Beifahrer rocken.
Wird schon alles irgendwie werden und ich hoffe, dass unsere Schutzengel alle mitfliegen und aufpassen, denn Griechenland stand zumindest heuer unter keinem guten Stern für uns.
15.05.2023
Wir waren nun ja 10 Tage im Kastraki Camp gleich am Ortsrand von Tolo. Tolo ist ein richtiger Touriort und in der Hauptsaison muss hier ziemlich was los sein wie man an den vielen Hotels und Einrichtungen sehen konnte. Jetzt in der Vorsaison war aber noch - wie meistens bisher auf unsrer Reise - alles ziemlich verschlafen, noch geschlossen und wurden noch einige Baumaßnahmen gemacht.
Der Kastraki Camp ist schön angelegt und jetzt um die Zeit wirklich entspannt, aber in der Hauptsaison, wenn man nicht so großzügig und frei parken kann, dann sind die Plätze schon recht eng bemessen und die ersten Reihe komplett für Zelte und kleinere Vans reserviert. Der Spülbereich ist schon sehr schön renoviert, der Duschbereich wird wohl erst gemacht, aber alles immer tiptop sauber. Das platzeigene Restaurant hatte noch nicht auf, aber Gott sei Dank der kleine Supermarkt mit reduziertem Sortiment und man konnte sich jeden Tag was frisches vom Bäcker bestellen. Der Strand ist wirklich fantastisch, aber am späteren Nachmittag stellte sich immer ein ziemlich unangenehmer frischer Wind ein, so dass man kaum draußen sitzen konnte oder aber warm eingepackt. Abends wird der Camp total abgeriegelt, streunende Hunde haben also kaum eine Chance. Während der gesamten Zeit sind uns auch nur 2 begegnet. Für größere Womis gibts leider nicht so arg viel schöne Plätze. Das beste aber ist die Camp-Chefin Kristina. Sie ist wirklich superlieb und hilfsbereit und spricht deutsch. Was hätten wir ohne sie gemacht. Sollte sie das jemals lesen, nochmal vielen herzlichen Dank an dieser Stelle.
Übrigens, ich habs getan, bin bei 18 Grad Wassertemperatur rein!!! :-D
Dem Wetter entsprechend hab ich zumindest die Socken von Sepp fertigbekommen. :-D
Die letzten Tage kam dann ein Paar mit der kleinen Lotti an und das war dann endlich wieder ein riesen Spass für Emma. Lotti ist ein bissl größer als Emma, aber nicht viel und tatsächlich noch schneller!!! Sie sind gefetzt, dass es eine wahre Freude war, wie Tom und Jerry. Wir und alle am Camp mussten immer so lachen, wenn die beiden loslegten.
Und so hielt die kleine Maus auf ihrem Lieblingsplatz im Womi ständig Ausschau nach Lotti!
Ja und dann hatten wir noch ein Highlight. Wir waren schon länger mit einem Paar über Instagram in Verbindung und zufällig fuhren sie einen Tag vor uns nach Griechenland. Wir hatten fest vor, uns irgendwo auf dem Peloponnes zu treffen und uns endlich mal persönlich kennenzulernen. Sie hörten dann natürlich von unserem Pech und änderten kurzerhand ihre Reiseroute, besuchten uns für einige Tage und halfen uns bei Besorgungen usw. Wir hatten superschöne und lustige Tage mit den beiden und es hat uns so von dem ganzen Mist abgelenkt und aufgemuntert. Das war besser als jede Medizin! Eine riesen Freude war das. Vielen Dank nochmal liebe Johanna und Hubert. :-)
Wir sind die Landstraße bis Patras gefahren. Wir hatten ja bis abends Zeit und Sepp war mit Schmerzmitteln vollgepumpt, so war das machbar und wir hatten auf dem Weg nochmal zumindest ein bissl was von Griechenland. Die Küstenstraße entlang dem Golf von Korinth entpuppte sich als äußerst reizvoll und überraschend schön. Hat uns sehr gut gefallen und haben beschlossen, dass wir hierher unbedingt nochmal wiederkommen. Wir haben während der Fahrt einige Kurzfilme gemacht, aber leider war unser Franky voll mit Baumharz und richtigen Striemen auch auf der Windschutzscheibe. Die Filme sind deshalb leider einfach gar nicht brauchbar.
Wir denken, auch Patras wäre es wert ein bissl genauer anzusehen. Zumindest haben wir noch das Wahrzeichen, die Charilaos-Trikoupis-Brücke bestaunen können. Sie ist eine Straßenbrücke in Griechenland über die Meerenge von Rio-Andirrio, die den Eingang zum Golf von Korinth bildet. Sie wurde 2004 eröffnet und verbindet Andirrio am Nordufer mit Rio auf dem Peloponnes, acht Kilometer östlich von Patras. Wikipedia
UND tatsächlich haben wir hier bei so einem Food-Truck die besten Souflaki auf unserer Reise gegesssen. Yammi
Ich war ja so froh, dass dieses Fahrmanöver Sepp übernehmen konnte. Ich wäre tausend Tode gestorben, wenn ich das bewerkstelligen hätte müssen. Wie ich die ganzen Brummifahrer bewundere, die mit ihren Monstertrucks auf den Millimeter rückwärts einparken können. Das ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich!
17.05.2023
Mit der Fähre ist alles gut gegangen.
Die knapp 33stündige Fahrt von Patras nach Venedig verlief störungsfrei und die schöne Adria war meist ganz zahm. Der Pott war nicht voll und so war Camping an Bord sehr entspannt. Man bekommt direkt Strom, es sind sanitäre Anlagen ausreichend vorhanden und auch immer sauber. Wir hatten immer sehr gutes erst griechisches und dann italienisches Netz, was in unserem Fall schon sehr nice war, zumal wir praktisch ans Womi festgetackert waren. Wir wären beide nicht die steilen Schiffstreppen rauf- und runtergekommen, also haben wir uns nur in sehr sehr kleinem Radius aufgehalten. So haben wir halt Rummycub gespielt bis zum Umfallen!
Da wir immer relativ nah am Festland entlangschipperten sahen wir am Dienstagnachmittag, dass der Himmel am Festland sehr schwarz war und in der Nacht hatten wir an Bord auch ziemlich heftigen Seegang. An Land erfuhren wir dann, dass es tags zuvor heftigste Unwetter und Überschwemmungen in der gesamten Emilia Romana gab und ein Sturm sogar Küsten-/Strandabschnitte weggespült hatte. Unser Navi meldete auch die nächsten 150 km dauernd Verkehrsbeeinträchtigungen durch Überschwemmungen. War schon gruselig, aber wir kamen ohne Zwischenfälle gut durch und schafften sogar noch am selben Tag unseren Orthopädentermin zu Hause. :-)
Das war unser Ausblick auf der Fähre. :-)
Superschön war, dass wir genau an unserem Stellplatz in Fusina Camping vorbeigekommen sind und alles erhöht aus anderer Perspektive sehen konnten. Vor 2 Jahren haben wir den Blick auf die Skyline von Venedig und das ganz nahe Vorbeiziehen der großen Pötte von dort aus genossen.
Wir haben gelernt, dass bei Fähren als Ankunftszeit anscheinend immer die Hafeneinfahrt angegeben wird. Im Fall von Venedig dauert die Hafeneinfahrt rückblickend wohl eine Stunde. Die Zeit ist von uns im Nachhinein geschätzt und gefühlt dauerte sie wirklich ewig.
Ich hatte etwas Bedenken wegen Seekrankheit. Bin da seit der Fahrt von Gryllefjord nach Andoya in Norwegen ein bissl empfindlich geworden, aber war während der gesamten Zeit überhaupt kein Thema.
Den Preis mit 807€ fanden wir für unsere kurzfristige Buchung auch in Ordnung. Aber hier kann man natürlich durch frühzeitige Buchung sicher Geld sparen. Aber die Fähre war ja nicht unser Plan. Fazit: Camping an Bord ist absolut eine entspannte Alternative für uns und die Mehrkosten im Vergleich zu den hohen Maut- und Benzinkosten über Land kaum nennenswert.
Unser Fazit Griechenland:
Obwohl wirklich alle sagen, dass sie so ein nasses und kühles Frühjahr in Griechenland noch nie wissen, wir haben für uns beschlossen, dass das Frühjahr hier für uns nicht mehr in Frage kommt. Wenn wir Greece nochmal eine Chance geben, dann im Spätsommer/Herbst. Das Wetter die vergangenen Wochen war wirklich nix. Die Hälfte der Zeit hats geregnet und die übrige Zeit sehr durchwachsen. An den wenigen schönen sonnigen Tagen wehte auch meist ein ziemlich kühler Wind. Die sonst immer bevorzugte geliebte 1. Reihe am Wasser war dementsprechend meist unklug. Für einige Stunden Badeanzug/Bikini war höchstens an 4-5 Tagen möglich.
Unsere Erfahrungen/Eindrücke:
- alle Griechen, die wir getroffen haben, supernett und hilfsbereit
- Die Ausgrabungsstätten/Hotspots schienen uns alle ziemlich unorganisiert. Tatsächlich mussten wir den Eingang meist erst suchen und die wenigen Hinweisschilder nicht sehr touri-freundlich, meist nur in griechischen Schriftzeichen
- Hunde dürfen generell nirgendwo rein, wo man Eintritt bezahlt, kleine Hunde eventuell mit Maulkorb und in einer Tasche, aber beides ist zumindest mit Emma nicht zu machen
- Ich hatte im Vorfeld große Angst bis Respekt vor den wilden Hunderudeln und Streunern und sind direkt von Freunden auch übel gewarnt worden, tatsächlich hatten wir aber nur 2 Verfolgungsjagden von Wachhunden auf dem Roller und ansonsten nur beste Erfahrungen mit den lieben Streunern
- Medikamente sind megagünstig
- Es gibt generell sehr wenig Eisdielen und wenn, dann ist Eis extrem teuer
- Es gibt überall wunderbares günstiges Obst in Hülle und Fülle und besonders der Markt in Nafplio war genial.
- Vom Essen hatten wir uns mehr versprochen. Wir lieben unseren Griechen zu Hause ja und entsprechende Erwartungen hatten wir, aber die Male wo wir Essen waren, war es soweit ok, wir wurden satt, aber auch nicht mehr und nicht weniger. Allerdings hätten wir die nächsten Tage sicher von Volker tolle Insider-Tips bekommen und dann hätte sich diese Meinung evtl. nochmal geändert.
Übrigens, das wäre sie gewesen, die schöne Villa Elika von Volker! Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, gell!!
- Dadurch dass die einzelnen Autobahnmautstellen geringe Euro-Beträge verlangen, hat man erst den Eindruck, als wäre Maut in Greece günstig, aber diese Mautstellen sind wirklich alle paar Kilometer und da läppert sich das ratzfatz und schlussendlich ist man selbst bei kürzeren Strecken schnell bei 20-30 € Maut. Allerdings sind wir auf dem Peloponnes praktisch keine Autobahn mehr gefahren. Die Landstraßen waren vom Zustand her typisch südländisch, aber gut machbar auch mit einem größeren Womi.
- Benzin fanden wir sehr günstig, aber nach Info von zu Hause, wo die Preise derzeit wohl auch gefallen sind, in etwa das Niveau von zu Hause, also rund zwischen 1,40 und 1,50 € für den Liter Diesel
sonstige Daten:
gefahrene km: 3133
Stellplätze (Camps und Freistehplätze): 9