Spanien - Teil 1 - Anreise
02.02.2024
Wir starten um 09:15 Uhr Richtung Gardasee MIT Smartie, was schon alleine für wochenlange Überlegungen und Abwägungen sorgte. Einen Tag waren wir für, den anderen gegen Smartie. Nun, er hat gewonnen und wir sind wieder mit unserer kleinen Knutschkugel unterwegs.
Unsere kleine Maus ist gerade extrem heiß und leidet diesmal richtig. Sie ist anlehnungsbedürftig und empfindlich ohne Ende, ja und rollig, das gibts nicht. Es dauert nun schon gute 2 Wochen und wir hoffen, dass wir das bald überstanden haben, aber mit Körperkontakt ist sie dann doch einigermaßen entspannt.
Mal sehen, den Berichten die vergangenen Wochen nach ist es sehr sehr sehr voll in Spanien und die Stellplatzsuche wohl nicht immer so einfach. Wir lassen uns überraschen und vertrauen auf unser Glück. :-D Vorteil ist ja mit Smartie, dass man nicht direkt bei den Hotspots stehen muss, weil man ja flexibel ist, nicht immer gar so oft Quartier wechseln muss, Nachteil Freistehplätze kommen für uns wieder wohl eher nicht in Frage. Ist uns einfach mit Gespann zu unsicher.
Wir haben uns für die etwas längere Tour entlang der italienischen Rieviera bis rüber zur Côte d'Azur und weiter über Marseilles dann zur iberischen Halbinsel entschieden.
Ein Grund war, weil uns diese Tour ganz einfach sympathischer war und wir so wieder an unserem geliebten Gardasee vorbeischaun können und ein weiterer die momentanen Bauernstreiks in Frankreich. Wir wollen da so wenig wie nur irgendmöglich in Frankreich fahren.
Es waren auf der Strecke, wie üblich viele Winterbaustellen, aber sie haben nicht weiter gestört und wir sind zügig und entspannt weitergekommen. Eigentlich wollten wir an unseren Stellplatz Nähe Sirmione direkt am Lago, aber leider war der noch geschlossen und die Zufahrt gesperrt, also Plan B zu unserem -> Area Sosta Camper Frassino. Er liegt sehr gut ganz in der Nähe der Autobahn, ist gepflegt, ebener Schotterplatz, auch für größere Mobile oder Gespanne geeignet, eine sehr gut angeordnete Entsorgungsstation und sonst auch alles, was das Camperherz so braucht. Er liegt zwar nicht sonderlich schön, aber sehr zweckmäßig für die Durchreise. Der Preis von 20EUR inkl. allem war ok.
03.02.2024
Wir kamen heute wieder um 09:00 Uhr gut weg und kamen auch wieder sehr gut voran. Ab Genua war die Strecke entlang der italienischen Riviera bis Nizza und weiter die Côte d'Azur entlang sensationell, eine wunderschöne Landschaft und die Autobahn führte entweder über schwindelerregend hohe Brücken oder durch unzählige Tunnels. Ich möchte gar nicht wissen, was diese Straße gekostet haben muss. Wahnsinn.
Dementsprechend war die Maut! Ab der französischen Grenze wird man pausenlos zur Kasse gebeten. Nachdem wir Monaco, Nizza, Grasse und Cannes hinter uns gelassen haben, sind wir zwischen Cannes und St. Tropez gelandet im -> Aire Camping-Car Chez Marcel.
Für 21€/Tag inkl allem auch Strom, kann man in dieser Gegend sicher nix sagen.
Der Platz gewinnt sicher keinen Schönheitswettbewerb, aber er liegt super und hat alles was Camper so braucht. Der Platzbetreiber ist sehr nett, die Sanitären mit Waschmaschinen sauber, nur für die Dusche benötigt man extra Coins. Es gibt abends einen Pizzawagen und einen Brötchenservice fürs Frühstück. Wir freun uns heute schon auf die ersten frischen französischen Croissants und Baguettes morgen. :-) Nachdem hier momentan kaum was auf hat, war der Platz außerordentlich gut besucht, fast voll. Daneben gäbe es auch nochmal einen Platz, der auch offen war und ebenfalls gut besucht war. Er ist nur durch eine Straße von einer Badebucht getrennt,.
Haben dann kurzfristig entschieden, uns hier mit Smartie die Gegend bissl anzusehen und unseren Stop um einen Tag zu verlängern. :-)
04.02.2024
Also Croissants und Baguette waren super! :-)
Nachdems hier so schön ist und wir ja nun schon mal da sind, wollten wir uns heute Saint Tropez mal anschaun. Es war Traumwetter heute, strahlendblauer Himmel, ca. 18 Grad, genial. Schon richtig Frühling, die Motorräder fahren, alles sitzt schon draußen in den Cafes oder macht Picknick am Strand, schön!
Der gesamte Küstenabschnitt superschön, überall hier entlang der Mimosenstraße blühen die Mimosenbäume leuchtend gelb. Uns war schon aufgefallen, dass die Durchfahrt durch Sainte Maxime gesperrt war und viel los war, aber wir wollten ja noch die paar Kilometer weiter. Hätten nicht gedacht, dass Saint Tropez ein so hübscher kleiner Ort ist und auch der Yachthafen eher klein, gar nicht so übermäßig Schickimicki und dekadent, wie ich vermutet hätte. Allerdings die Luxusyachten-Dichte in dem kleinen Hafen war schon enorm und es ist durchaus eine größere Dichte an Nobelgeschäften und Nobelkarossen zu sehen und auch der Preis in Höhe von 12 EURO für einen Kaffee und ein Cola war nicht von schlechten Eltern. Insgesamt ein superschöner Ort, der durchaus mal einen Besuch wert ist, vor allem jetzt in der Nebensaison (wenngleichs in der Hauptsaison wahrscheinlich viel mehr vom Jetset zu sehen gibt, wer das mag).
Wir sind dann noch ins Villenviertel, da wo Gunter Sachs und Brigit Bardot auch ihre Villen hatten, also das Beverly Hills der Côte d'Azur und dann weiter zum Plage Pampelonne, der angeblich der schönste und größte Strand der Côte d'Azur ist. Wir haben nun ja schon sehr sehr viele Traumstrände gesehen, der Pampelonne ist sicher schön, aber nicht herausragend in unseren Augen.
Auf der Rückfahrt fielen uns die vielen Menschen mit den Mimosensträußen auf und da hab ich gelesen, dass der Mimosenkorso in Saint Maxime der Auftakt der Mimosenveranstaltungen ist und er wär ausgerechnet heute gewesen. Wir waren so nah dran und wussten es nicht. Sehr sehr schade! Aber wer im Februar mal in der Gegend ist, sollte diese Mimosenfeste, -umzüge, -blumenkorsos überall nicht verpassen. Die Mimosenstraße endet anscheinend in Grasse. Uns ziehts aber diesmal total nach Spanien. Ein andermal aber sicher.
Aber der etwas längere Stop hier hat sich trotzdem total gelohnt.
Für alle Womi-Fahrer sei angemerkt, es gibt zwar etliche Campingplätze hier, aber die waren jetzt um die Zeit alle geschlossen. Der Stellplatz Chez Marcel und der Platz daneben waren offen und entsprechend gut besucht, aber entlang der ganzen Strecke heute hätte man nirgends mit Womi stehen bleiben oder auch nur kurz parken können. Es ist überall ein Womi-Verbotsschild oder aber an den Parkplätzen direkt eine Höhenbeschränkung, so dass man mit Womi gar nicht reinkommt. Abgesehen davon würde die Durchfahrt durch die sehr engen Strässchen nicht wirklich Spass machen hier.
Also, obwohl Frankreich ja so ein Camperland ist, hier fühlt man sich nicht so wirklich willkommen.
05.02.2024
Sind heute wieder gut weggekommen. Dank meiner lädierten Schulter werde ich ja jetzt meist schon immer gegen 5 Uhr morgens wach und das kommt uns dann zum Leidwesen von Sepp schon zugute. ;-)
Die Etappe heute bis nach Figueres sollten gute 500 km sein und dementsprechend hatten wir heute einen Fahrtag. Die französische Maut war dann bis zur spanischen Grenze rund 170€! Aber der Fairness halber muss man sagen, dass die Straßen absolut top sind! Nach unseren Erfahrungen in anderen südeuropäischen Ländern wirklich genial! So eine angenehme Fahrt hatten wir lange nicht. Und von dem Bauernprotesten haben wir Gott sei Dank auch nichts mitbekommen.
Wir haben uns heute im SP ->Area Camper La Tallada d'Emporda eingemietet. Kostenpunkt: 13€/Tag inkl. Strom (aber schlechte Stromabsicherung). Der Platz liegt ganz gut für den Figueres-Besuch mit dem berühmten Dali-Museum und für ein paar Hotspots an der Costa Brava. Mal sehen...
Ach ja, auf dieser Reise ist ganz neu ein kleiner Airfryer bei uns eingezogen und bisher überzeugt er uns total. Hatte vorgebratene Schnitzel dabei und darin aufgewärmt schmecken sie wirklich fast wie frisch und die frischen Kartoffelspalten ohne Fett, super!
06.02.2024
Zur Zeit hab ich ja Lieblings-Protein-Brötchen. Hab sie zu Hause in letzter Zeit laufend gemacht. Nun heute der erste Omnia-Versuch und et voilà... funktionieren auch da. :-))
Heute stand das Dali-Museum in Figuera, der Geburtsstadt vom Salvadore, auf dem Programm. Sie ist ca. 27km entfernt. Zuerst fährt man durch eine wenig beeindruckende bisweilen direkt triste Stadt, dann biegt man ab und bäääm steht da dieser Bau! Das größte surrealistische Objekt der Welt.
Genial von außen! Aber erst innen, Hammer, schon beim Reingehen der beeindruckende Innenhof, auf den man fast während des gesamten Rundgangs über die verschiedenen Ebenen den Blick hat.
Leider darf man offiziell innen nirgends fotografieren, woran sich praktisch niemand hielt, aber veröffentlichen tu ich dann meine Fotos besser doch nicht. Bleibt Euch also nix anderes übrig, als selbst herzuschaun und nach meinem Dafürtun lohnt sich das voll. Dieser geniale Typ hatte wirklich extrem unterschiedliche Schaffensphasen und jeder einzelnen wird in diesem Theater-Museum Raum gegeben. Da kann man in Phantasiewelten eintauchen mit seinen abgedrehten Installationen. Ein wirkliches Erlebnis und ein Augenschmaus.
Sepp ist inzwischen mit Emma spazierengegangen. Das Gelände rundherum ist durchaus auch ganz nett.
Dann gings weiter an die Costa Brava. Zuerst über die Berge nach Cadaques. Ein ganz reizender Ort, nur hat mittlerweile ein ziemlich kühler Wind angefangen und das animierte nicht gerade zu langen Spaziergängen.
Weiter gings an die Küste nach Roses. An diesem schönen Strand sind wir dann doch entlanggegangen, aber es war bei 13 Grad echt kalt! Sind dann noch eingekehrt und ab „nach Hause“ ins Warme.
Kurz davor meinte Sepp noch, hierhin würde sich sicher sonst niemand hin verirren….
Kaum bogen wir um die Ecke und tadaaa, der Platz war zu 2/3 voll und es kamen laufend weitere Mobile! Wir erfuhren, dass nun auch in Spanien die Bauern streiken und es brennende Reifen auf der Autobahn gab. Etliche hätten umgekehrt und sind nun hier gestrandet. Aber ganz abgesehen davon, dass der La Tallada Camp total in der Pampa ist, er ist durch eine Schranke gesichert, ist gepflegt, die Parzellen großzügig, man hat alles was man braucht und Joel ist sehr nett, wenngleich wir ihn nur über WhatsApp kennengelernt haben.
In der Hauptsaison ist dann wohl der Betreiber auch mehr vor Ort und es ist auch eine kleine gemütliche Bar aufgebaut.
... und meinen ersten Wanderstein hab ich auch hier hinterlassen! :-D
07.02.2024
Wir hatten heute bis zum Ebro-Delta eine gut 300 km-Etappe vor uns, vorbei an Barcelona und die Bauernprotest-Prognosen verhießen nix Gutes. Hatten uns erstmal vorgenommen die Autobahn nicht zu nehmen, aber es war heute eigentlich egal, man kam auf der Landstraße genausowenig voran. Bis nach Barcelona, also für die ersten 120 km brauchten wir 4 Stunden und waren dann schon, trotz Verständnis für die Bauern, ein bissl genervt.
Im Ebro-Delta angekommen gings ne Weile durch diese kaum besiedelte besondere Landschaft und es kam uns wirklich kein einziges Womi unter.
Bei der Ankunft am ->Aparcament La Casa de Fusta große Überraschung. Der Platz war schon ziemlich gut besucht und nach und nach kamen alle Weggefährten über den Tag von der Autobahn auch hier an *lach* und sogar ein Frankianer. Unglaublich wo die dann immer alle plötzlich herkommen!
Noch kurzer Fotoshoot bei den bombastischen Lichtspielen hier und das wars für heute!
08.02.2024
Hab heute gleich einen superschönen Sonnenaufgang erwischt! :-)
Die Sonne lacht und Sepp hat die Radl bereitgestellt. Ich hab zu Hause ja nach 3 Monaten zum ersten Mal das Radlfahren mit meiner lädierten Schulter wieder probiert und es ging. War total happy, weil ich zu Hause ja eigentlich alles mit dem Fahrrad mache und das fehlte mir sehr.
Das Ebro Delta, UNESCO Biosphärenreservat, beheimatet mehr als 700 Pflanzenarten und über 370 verschiedene Vogelarten, auf ca. 75% der Fläche wird Reis angebaut und das Delta ist somit das größte Reisanbaugebiet Spaniens. Vorwiegend die Sorte Bomba, die bsonders geeignet ist für die Zubereitung von Paella. Wir haben natürlich auch 2 kg von dem Reis gekauft. Zuerst dachte
ich, das ist einfach ein Risotto-Reis, aber anscheinend gibts da auch nochmal große Unterschiede. Diesen muss man mit der 3fachen Menge Wasser kochen, weil er so stark saugt und trotzdem wohl nicht schlotzig wie Risotto-Reis wird. Bin sehr gespannt.
Aber erstmal gings los das Ebro-Delta zu erkunden und vor allem zu diesem bombastischen Strand Platja del Trabucador. Immer wieder waren Aussichtsstationen zur Vogelbeobachtung, Unmengen an Flamingos und haufenweise toller Fotomotive. Eine sehr besondere Landschaft, brettleben und wird mehrmals jährlich geflutet.
Allerdings hat mir das Gerumpel auf den Straßen dann doch irgendwann die Schulter wieder übel genommen und auf einmal verschwand die Sonne. Momentan ist es so, wenn die Sonne verschwindet, wirds schlagartig noch richtig frisch. Also nix wie zurück ins Womi ins Warme. Trotzdem wars eine schöne Radltour endlich mal wieder UND Sepp hat mir Blumen gepflückt! Mimosen! :-) Im Morokopf von Sizilien schaun die doch bombastisch aus, oder?!
Wir haben dann noch die Zeit genutzt und einen Platz rund um Altea gesucht, was sich als sehr schwierig rausstellte, alles ausgebucht. Von verschiedenen anderen Reisenden haben wir schon erfahren, dass gerade diese Gegend sehr schwierig sei. Sie hatten jeweils alle Pech mit einem Plätzchen hier. Bei Cap Blanch erfuhren wir, dass sie generell nicht reservieren, man müsse „einfach“ um 10 Uhr Vormittag vor Ort sein (zum „Bettenwechsel“ ;-) und dann eben Glück haben.
Wir beschlossen dann um halb 6 aufzustehen und haben alles für die frühe Abreise vorbereitet.
09.02.2024
Hammer, das haben wir noch nie geschafft und war auch noch nirgendwo nötig.
Mitten in der Nacht aufgestanden und fast pünktlich um 06:15 Uhr waren wir unterwegs!
1,5 Stunden später ging erst die Sonne auf!!!! bzw. wurde es hell, weil heute der Himmel weinte. Es hatte schon die ganze Nacht geregnet, aber während der Fahrt hörte es langsam auf. Will mich nicht beschweren, die Spanier brauchen den Regen dringendst! Hier wurde bei den Spaniern bereits Wasser rationiert.
Wir kamen gut durch (die Bauern waren wohl auch noch nicht auf ;-) und waren um 10:20 Uhr am ->Camping Cap Blanch in Altea. Tatsächlich hatten sie noch ein paar wenig Plätze und wir haben einen davon ergattert (29 EUR/Nacht inkl. allem auch Strom) Stehen hier jetzt ganz gemütlich umzingelt von Holländern und man hat das Gefühl hier im Schrebergarten zu sein. :-D Da gibts anscheinend viele, die haben sich hier richtig heimisch eingerichtet und leben hier fast dauerhaft, zumindest aber überwintern. Egal, alle sehr freundlich und gesprächig und es ist ein gutes Basislager für viele Ausflüge. Möchte ja u.a. zur Mandelblüte. Haben uns also erstmal für 10 Tage eingemietet. Schaun wir mal. :-)