Etappe 6 - Südnorwegen ab Trondheim
18.06.2022
Weiter gehts die FV17-Kystriksveien entlang und das Wetter ist immer noch sehr wechselhaft.
Aber wir haben 16 Grad und die Fische beißen. :-) - alles gut!
19./20.06.2022
Die Etappe 6 beginnt so wie die 5 aufgehört hat, mit dem schönen Kystriksveien bzw. der FV (=Fylkesveg) 17. Muss an dieser Stelle bei unserer Navi-Tante Abbitte leisten. Wir haben da ja immer Füchsweg verstanden und ich dachte, was spinnt die doch wieder (spricht ja auch Waging zu Hause englisch als Weitsching aus - lach mich da jedes Mal fast kaputt und heißt seitdem bei uns intern auch Weitsching - ist aber zugegeben ein Insider). Naja egal, jedenfalls sagt die anscheinend richtig Fylkesveg, was soviel heißt wie Provinzstraße! Again what learnt!
Die Helgelandskysten sind ja bei weitem nicht so von Weißware befahren wie die Lofoten und wenn, merkt man, dass doch die meisten auf mehr oder weniger schneller Durchreise sind, aber spätestens ab dem Ende vom Norden kommend sieht man so gut wie gar keine Womis mehr. Dabei gehts genauso schön weiter. Auch dieser Küstenabschnitt sei allen von uns ans Herz gelegt. Obwohl die Gegend hier für uns Bayern nicht so ganz spektakulär ist, sie erinnert schon sehr an zu Hause. Aber ganz abgesehen von der schönen Landschaft sind hier sehr ergiebige Fischgründe.
Nach der Fährüberfahrt von Vennesund nach Holm, haben wir in Bindalseidet bei Hansen Handel und Camping übernachtet (Platz inkl. allem 25 EUR)
und Sepp hat binnen kürzester Zeit 6 schöne Fische gefangen. Wir haben zum ersten Mal Filettieren geübt und so nach und nach hats auch ganz gut geklappt. Sepp ist ja vom Fischen total angefixt. Gibt kaum einen Halt wo er nicht die Angel rausreißt und bei etlichen Camps haben wir uns nun auch schon umfassend informiert. Am Polarcamp haben wir auch ein Paar kennengelernt, wo seit einigen Jahren BEIDE fischen. Kann ich mir grad noch nicht vorstellen, aber auch die Nachbarin konnte sich das wohl eine Weile gar nicht vorstellen und hat jetz so einen Spass. Wer weiß was kommt. Jedenfalls haben wir nun schon ein paar Camps, die evtl. in Frage kommen und schätzungsweise werden wir das mal testen. :-)
Gestern haben wir in Leksvic Halt gemacht, ein wieder ganz malerischer Ort und die paar Womo-Plätze auf Wiese wirklich sehr idyllisch gelegen. Strom auch da, Ver- und Entsorgungsmöglichkeit und das für einen sehr fairen Preis von 150 NOK. Bobilparkering Leksvic
Hab Sepp eine Freude gemacht. Er liebt ja Käsekuchen. Hab mir mit den Zutaten, die ich dabei habe, ein Rezept zusammengeschustert und meinen ersten Omnia-Käsekuchen gemacht. Was soll ich sagen, er ist auf anhieb gelungen. :-)) Werde das Rezept demnächst mal auf der Seite zur Verfügung stellen.
Die Küstenstrecke heute morgen bis zur Fähre von Rorvik nach Flakk/Trondheim war extrem schön. Teilweise dachte ich wie am Gardesee, ganz wunderbar! Sorry wegen der Vergleiche, aber das ist halt mein Empfinden. Der Norden war für mich outstanding, hab bisher nichts vergleichbares gesehen und das Schönste war, wir sind von Finnland über die Grenze und schlagartig war Norwegen landschaftlich genauso wie wir es uns vorgestellt hatten und ganz ganz anders als Finnland. Wir finden es superschön hier, aber vieles erinnert uns eben auch an zu Hause. :-)
Heute stehen wir mitten in Trondheim im Trondheim Parking for Campers (30 EUR/24 Std. Inkl. Strom, Ver- und Entsorgung, aber kein WC oder Duschen). Er ist proppenvoll mit Womos, wir schätzen es stehen locker 60 Womis hier, aber für eine Nacht ok. Er liegt perfekt, das Zentrum ist fussläufig erreichbar, ca. 1,5 km und man muss sagen, es muss zwischen den Mobilen immer ein Platz freigelassen werden (ist auch so markiert), das haben wir schon wesentlich enger erlebt, also für einen Stadtplatz völlig i.O.
Trondheim gefiel uns sehr sehr gut. Völlig ungewohnt nach so langer Zeit wieder mal so eine „Metropole“ und so viele Menschen, aber schön. Heut war das Wetter mal nicht kaputt und wir haben es sehr genossen. Alle Straßenlokale waren voll und alle in bester Sommerstimmung.
Der Nidarosdom aus dem 11. Jh extrem imposant. Er ist Nationalheiligtum und war bis 1906 Krönungskirche. Das pittoreske Bakklandet-Viertel hatte es mir voll angetan, die malerische Gamle Bybro (historische Brücke mit roten Portalen), die den Überquerenden Glück bringen soll, die alte Speicherstadt mit den vielen alten bunten Holzhäusern auf Stelzen, die sich im Fluss Nidelva spiegeln, der Hafen und St. Olavs Pir. Teilweise hat mich die Stadt an San Francisco erinnert so an den Berg gebaut und vor allen diese extrem steile Straße wo sie doch tatsächlich einen Fahrradaufzug haben (wir haben 2 beim Hochziehen gefilmt - unglaublich!). Sowas haben wir noch nie gesehen. Aber generell ist zumindest das Zentrum überaus schön zum Flanieren. Toll!
Immer schön anzusehen, erst hatten wir auf unserer Reise ganz viele blühende Rapsfelder soweit man blicken konnte, dann kam viel Schnee und Eis, dann überall ganze Felder Schlüsselblumen in gelb und rot, wechselte dann mehr in Löwenzahn und hier in der Gegend blühen nun überall wild die Lupinen.
21.06.2022 - Smøla
Nachdem Tags zuvor der Nidarosdom schon geschlossen war, sind wir heute morgen nochmal schnell reingeradelt und haben ihn uns innen angeschaut. Die 11,50€ Eintritt haben sich absolut gelohnt. Eine ganz außergewöhnliche gotische Kathedrale. Ich hätte wirklich tolle Fotos, aber denke mal, dass man die nicht einfach so veröffentlichen darf, auch wenn es eigene Bilder sind, deshalb lass ich das lieber.
Dann gings weiter und Sepp mit seinem Fischfieber wollte natürlich nochmal raus auf eine Insel. Die Wahl fiel auf Smøla. Das ist die kleine Schwester von Hitra. Wieder mal eine wirklich zauberhafte Insel. Laut Internet muss sie ein wahres Anglerparadies sein. Es wird berichtet, dass man sogar vom Ufer aus 5kg Teile fangen kann. Einen 5kg-Fisch hat Sepp jetzt nicht raus, aber ein paar wirkliche Pracht-Makrelen.
Die Schärengärten rund um die Insel sind ein Traum und mit aufgeschütteten Straßen verbunden, nur ein paar Brücken. Man hat das Gefühl, man fährt direkt auf dem Meer.
Ein malerisches Plätzchen for free ->Stellplatz 63°29'5"N 7°59'27"E haben wir für die Nacht auch gefunden, Kira hatte ihren Spass und es sind hier praktisch so gut wie keine Womis unterwegs. Augenscheinlich gehts den Leuten hier, so verschlafen wie die Insel ist, sehr gut, selten dass wir bisher in Norwegen solch stattliche Anwesen und so viele Villen auf einem Haufen gesehen haben und alles sehr gepflegt. Also entweder sind die Fischgründe hier extrem lukrativ oder es sind überwiegend Wochenendhäuser, dafür sind sie dann aber z.T. ganz schön mächtig.
23.06.2022 - Atlantikstraße
Gestern sind wir noch Smøla abgefahren und die Drohnenaufnahmen der Schären da und Verbindungsstraßen haben uns sehr an die Luftaufnahmen von der Antlantikstraße erinnert.
Dann gings wieder mit der Fähre zurück aufs Festland bzw. auf die Insel Averøy und natürlich zur berühmten Antlantikstrasse. Sepp wollte kurz vor der Storseisundbrücke Halt machen und nochmal bissl fischen, also haben wir auf dem Parkplatz unser Lager aufgeschlagen.
Die Atlantikstraße zählt zu den schönsten Küstenstraßen weltweit und ist ein Abschnitt der norwegischen Reichsstraße 64. Sie führt durch einen fantastischen Schärengarten, verbunden durch aufgeschüttete Straßen und Brücken und man hat auch hier das Gefühl, man fährt auf dem Wasser.
Leider ging das Wetter über Nacht schon wieder kaputt und sowas von...., dass wir bis heute Mittag nicht wussten, ob wir weiterfahren können. Es regnete so heftig und die Wolken hingen so tief, dass wir erstmal blieben. Mir wars ganz recht, denn mir passierte in der Nacht ein Malheur, das ich hier nicht weiter erläutere ..., weils so peinlich is, nur soviel, heute bin ich ganzen Tag ein wenig lädiertk.
Aber dann... hurra ... es hörte auf und der Himmel öffnete sich und so haben wir wirklich spektakuläre Aufnahmen machen können *freu*! Aber Smøla kann schon auch ein wenig mithalten, finde ich und bei weitem nicht so überlaufen. Da verlaufen sich die Womis in dem großen Land so, dass man auf der Straße nicht so viele sieht, aber dann kommt so ein Hotspot und plötzlich wundert man sich, wo urplötzlich diese ganzen Massen an weißen Bussen herkommen. Naja, es bogen dann wohl die allermeisten direkt nach dem besonderen Stück der Atlantiksveien wieder ab und so waren wir den Rest der durchaus auch sehr reizvollen Straße bis Bud wieder mehr oder weniger alleine.
Der Rundweg vor der Storseisundbrück ist wirklich schön angelegt und man trifft hier alle Nationen der Welt und kann einen Plausch halten. Wir haben uns, während Sepp mit Paula flog mit einem total süssen indischen Paar nett unterhalten. Entlang der Atlantikstraße gibt es wirklich viele Parkmöglichkeiten und auch viele Plätzchen zum frei übernachten, das war wirklich toll.
Hier haben wir dann auch wieder ein schönes Fleckerl für die Nacht und for free gefunden. ->Stellplatz 62°55'3"N 6°56'11"E
Heute müss mer früher in die Kiste, weil morgen auch ein Top-Highlight wartet. Die Trollstigen und der Geirangerfjord und man sagt, morgen ist das Wetter gar nicht kaputt!!! :-D
24.06.2022 - Trollwand-Trollstigen-Geiranger-Dalsnibba
Heut war einer der schönsten aber auch stressigsten Tage von unserem Nordlandtrip.
Es ist ja nun schon seit einer Weile so, dass das Wetter jeden Tag anders ist und nachdem für heute Bombenwetter angesagt war, dachten wir „nichts wie hin zu den Trollstigen und Geiranger“. Eigentlich hätten wir uns dafür gerne 2 oder 3 Tage Zeit genommen, aber wie gesagt, man muss es im Norden eben nehmen wie es kommt.
Sind deshalb auch wieder extra früh auf und die Fahrt nach Andelsnes war schon ein Traum entlang dem Fjord, Andelsnes selber auch durchaus einen Stop wert.
Ja und da war sie dann schon, die berühmte Trollwand, ein Teil der Romsdalsalpen mit den zum Teil überhängenden Felswänden
und dann die Trollstigen. Unbeschreiblich schön, sagenhaft!! Ein ganz majestätischer Anblick, die Spitzkehren ähnlich wie am Großglockner und spektakulär wie am Stilfserjoch, die Wasserfälle auf allen Seiten! Man steht da und staunt mit offenem Mund! Das i-Tüpferl war noch der Regenbogen beim Wasserfall mittens bei der Auffahrt 😀😍
Wir hatten schon damit gerechnet, dass wieder was los sein wird bei DEM Hotspot, aber damit hatten wir nicht gerechnet und es ist ja eigentlich noch Vorsaison… Busse über Busse und dazwischen ein Womi am anderen und das alles auf der gewohnt einspurigen Strasse mit eben den kleinen Ausweichbuchten. Das war zwischendrin schon immer „spaßig“ und Sepp musste mehr als 1x die Serpentinen rückwärts wieder runter. Bin soooooo froh, dass Sepp so gut fährt. Zumindest aber gibts bei den Tollstigen wirklich auch viele Parkplätze und Aussichtsplätze, wo man stehen bleiben kann. Das wär sonst zuuuu schade gewesen. Allerdings beim Skywalk blieb ich doch mehr im Hintergrund, direkt an der Reling muss ja net sein, gell!
Weiter gings wieder durch schneeweiße Berglandschaft vorbei an den prägnanten Berggipfeln Bischof und König (Bispen und Kongen) und da passierte es. Sepp stürzte und hat sich anscheinend eine Bandverletzung am Sprunggelenk zugezogen. Sch…. Gott sei Dank der linke, sonst müsste ich bei den Straßen ran, aber trotzdem. Sehr schmerzhaft und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man da einige Wochen das Vergnügen hat. :-(
Der Geiranger war dann noch heftig und das Schlimme war, praktisch keine Parkmöglichkeiten, nur eine futzibutzikleine Parkbucht am schönsten und einzigen Aussichtsplatz und der war restlos zugeparkt bis in die Straße mit Bussen. Der Fjord und Geiranger ist wirklich ein ganz traumhafter Postkartenanblick, ganz genauso wie man sich eben Norwegen vorstellt, aber genau das sorgt auch dafür, dass er bis in den hintersten Winkel mit den riesigen Kreuzfahrtpötten befahren wird, die dann dort wie gestern z.B. die Aida locker über 24h, unterbrochen laufen, weil ständig der Rauch aufsteigt und ihren Dreck in den Fjorg lassen und pusten. Entsprechend stinkts da schon! Gestern waren es 2 Pötte, aber ein Nachbar sagte uns, dass er da auch schon 3 (!!!) Auf einen Schlag im Fjord stehen sah. Wir sind direkt schockiert und traurig, dass die norwegische Regierung das zulässt. Dazu kommt ja, dass dann schlagartig tausende Menschen den kleinen Ort überfallen und Menschenmengen wollen dann ja zu den Tollstigen usw., deshalb auch die massen Busse. So schön es war, das mal gesehen zu haben, aber zum Fahren Stress pur und machte dann einfach keinen Spaß mehr. Selbstredend war dann am Spätnachmittag natürlich nirgendwo mehr ein Plätzchen für die Nacht zu finden.
Also gings direkt weiter hoch wieder in die Berge und den Dalsnibba hoch, Europas höchste Fjord-Panoramastraße. Es ist eine Mautstraße (rund 26€) und dafür kann man dann aber auch oben übernachten, halt ohne irgendwelche Versorgung, aber es war dann einfach ein Traum. Mittsommernacht 2022 auf dem Dalsnibba, genial! Absolut perfektes Wetter und eine fast perfekte Mitternachtssonne hatten wir da oben auch wieder. Erst gegen 23 Uhr nachts ist sie hinter den Wolken und dem einen Berggipfel verschwunden, hat uns allen da aber vorher noch ein grandioses Schauspiel gegeben. Alle Womifahrer sind mit ihren Weingläsern beim Sundowner draußen am Skywalk gesessen und haben einfach nur genossen. WOW!
Heut gabs mal keinen Fisch, eine One-Pot-Hack-Frühlingszwiebel-Nudel-Pfanne aus dem Omnia.
Sehr lecker! :-)
Allerdings in den frühen Morgenstunden begann ein derartiger Sturm, dass wir mitten in der Nacht mit noch etlichen anderen ein bissl tiefer umgezogen sind.
Fazit: Muss man gesehen haben und war einzigartig, aber den Geiranger brauch ich persönlich definitiv nicht mehr. Die Trollstigen und das ganze Gebiet gerne wieder. Da gäbs auch wirklich sehr viele schöne Plätze zum Übernachten in traumhafter Kulisse.
25.06.2022 - Lom
Jetz gehts mal ein paar Tage mehr ins Landesinnere zu den Stabkirchen.
Die erste heute war die Stabkirche von Lom.
Das Wetter heute ist noch nicht so schlecht, bewölkt, aber trocken und warm, was will man mehr. Der Weg nach Lom war schon wieder eine schöne Fahrt, entlang von Flüssen, Stromschnellen, Wasserfällen und etlichen wirklich großen Campingresorts mit Schwimmbad und allem. Hatten wir bislang noch nirgendwo in Norwegen gesehen. Wäre insgesamt eine schöne Wandergegend wieder! Lom selbst hat uns auch gut gefallen. Es hat hier einen ganz eigenen Baustil mit dem dunklen Holz und ja die Kirche. Sensationell! Eine solche Kirche hab ich vorher noch nie gesehen! Sie ist eine der größten in Norwegen und wahrscheinlich um 1150 herum erbaut. Was die alles erzählen könnte… So kunstvoll und alles aus Holz und eben in Stabbau konstruiert. Laut Dr. Google ist Stabbau ein Tragwerk aus senkrecht stehenden Masten, den sogenannten Stäben, auf denen die gesamte Dachkonstruktion ruht. Stabkirchen gibts hauptsächlich in Skandinavien. Die Kirche von Lom hat zusätzlich an allen Giebeln kunstvolle Drachenköpfe.
Wir haben heute einen schönen Platz im Camping Lom am Fluss Bøvra, die in die Otta fließt.
390 NOK inkl. Strom, allerdings muss man für Dusche extra 10 NOK bezahlen und Waschmaschine (das ist echt mal wieder nötig) kostet 60 NOK. Da ham die Nachbarn am Campingplatz Augen gemacht wie ich mit meinem riesen Wäschekorb vorbeigeradelt bin. :-))
26.06.2022
Nachdem in Lom groß stand, dass das Sognefjell offen ist, nichts wie über diesen schönen Pass.
Schon die Fahrt vorher durch das Tal zwischen dem Galdhøpiggen und dem Breheimen Nationalpark Richtung Jotunheimen war sehr schön, vorbei an der Wilhelm Rasmussen Statue in Elveseter. Eine beeindruckende 40m hohe Statue, die endgültig erst 1992 fertiggestellt wurde. Sie stellt die Geschichte Norwegens dar seitdem das Land im Jahr 872 zu einem Reich wurde bis zur Reichsversammlung 1814.
Der Sognefjellsvegen die FV 55 ist wirklich wieder Mal wunderbar. Ein spektakulärer Wasserfall am anderen, dann die Winterlandschaft mit den gefrorenen Seen oben. Natürlich gibts da oben wieder ein architektonisches Prachtexemplar von einer öffentlichen Toilette. :-D Unten dann wird die Landschaft wieder saftig grün und geht vorbei an dem malerischen See Eidsvatnet. Es war vorne am Sognefjord gerade wieder so ein riesiger Kreuzer vor Anker, deshalb wanderte eine ganze Invasion Asiaten hinter zu dem See mit den schönen Wasserfällen. Ich hatte fast ein Pritvicer Seen Déjà-Vu mit dem türkisfarbenen Wasser noch dazu. :-) Man soll und kann ja nicht vergleichen, aber bei manchen Anblicken gehts mir halt so.
Da wir die Stabkirche zu Urnes sehen wollten bogen wir dann auf die FV 5637 bzw. 331 ab und fuhren über 30 km am Lustrafjord entlang. Mann das war eine Genuss-Strecke, man hätte sie eigentlich komplett filmen müssen. Direkt am Wasser entlang führt sie durch eine sagenhafte Landschaft, allerdings ist die Straße weite Strecken extrem schmal und nicht sehr viele Ausweichmöglichkeiten, dazu noch 2 dunkelschwarze Tunnel, völlig unbeleuchtet und natürlich genauso einspurig. Sepp bleibt da ja Gott sei Dank immer cool, aber ich kriegte da schon zwischendurch Schnappatmung, vor allem als uns dann auch noch tatsächlich ein Reisebus entgegenkam. Die Norweger sind ja grundsätzlich sehr sehr entspannte und gelassene Autofahrer, deshalb stellen die einspurigen Straßen auch nie ein Problem dar, aber die Reisebus-Fahrer fahren im Bewusstsein sowieso der Stärkere zu sein einfach auf einen zu und geben einem zu verstehen, dass man gefälligst Platz machen soll, wie auch immer.... Nicht selten heißt das dann eben Rückwärtsgang einlegen egal wie der Weg verläuft…. Hier ein Minifilm über diese schöne Strecke heute
Die Stabkirche zu Urnes ist auch wieder so ein Kleinod. Zuerst gehts aber zu Fuss 850 steil bergauf. Der Weg lohnt sich aber definitiv. Erbaut um 1130 ist sie die älteste und am reichsten dekorierte Stabkirche Norwegens. 1979 wurde sie auf UNESCO’s Liste über die vornehmsten Kulturdenkmäler der Welt aufgenommen. Ich fand sie einfach nur superschön und auf mich machen diese Kirchen immer so einen heimeligen Eindruck. Man fühlt sich darin einfach wohl.
Eintritt ist wie überall bei den Kirchen 100 NOK.
Gestern sind wir ja mal ausnahmsweise mit keiner Fähre gefahren, dafür dann heute wieder mit 2!
Die eine und kleinste Fähre führte die kurze Strecke von Ornes rüber nach Solvorn. Sowas schnuckeliges! Aber sie ist nicht der Ferjekort angeschlossen und war damit bisher mit 390 NOK die teuerste.
Solvorn war auch total schön!! Leider gabs mit unserem Pott überhaupt keine Möglichkeit irgendwo stehen zu bleiben.
Wir fuhren dann also weiter und von Simas nach Norled nochmal mit der Fähre. In Lærdalsøry haben wir dann über Park4Night einen Parkplatz for free gefunden. ->SP 61°5’58“N 7°28’52“E (61.099437N 7.481119E)
Heute gabs mal leichte Küche. Einen von Sepps gefangenen Dorschen mit Kartoffeln, Salat und Gemüse aus dem Bambus-Dampfgarer. Der muss jetz wirklich immer mit. Zu Hause bin ich ja Dampfgarer-mäßig hochtechnologisch ausgestattet :-)) und liebe meine Küche, aber gerade das mag ich am Campen so gerne, back to the roots. Dampfgaren im Bambusdämpfer, Hefeteig von Hand geknetet. Mit wie wenig und auch ohne Strom man gleiche Ergebnisse bekommt und auch ganz ausgefuxte Menüs und Backwaren zubereiten kann.
27.06.2022
Wetter war heute wieder kaputt …, aber ab Mittag zumindest einigermaßen trocken.
Ins Sogndal und Lærdal möchte ich unbedingt nochmal länger. Die komplette Gegend ist so dermaßen malerisch und durchzogen von superschönen Wasserfällen.
Lærdal hat eine absolut pittoreske Altstadt und ist bekannt für die Lachsfischerei. Hier dreht sich überhaupt alles um den Lachs.
Weiteres Ziel heute war die Stabkirche Borgund. Sie sah für mich auf Fotos am spektakulärsten aus, aber in natura war sie überraschend klein. Sie wird aber anscheinend am besten vermarktet. Hier gibts direkt ein Touri-Gebäude mit kleinem Museum, Shop und Lokal. Die Stabkirchen kosten alle gleich 100 NOK Eintritt. Hier fand ich das tatsächlich ein wenig übertrieben. Kein Vergleich zu der Kirche in Lom und Urnes. Aber nachdem es ohnehin nur noch so wenige gibt, unterstützen wir das gerne. Sie sind wirklich sehr besonders!
Dann sind wir wieder zurück nach Lærdal, weil wir durch den längsten Tunnel der Welt, den Lærdalstunnel mit 25 km fahren wollten. Bin ja grundsätzlich kein Tunnelfan, wie man schon öfter lesen konnte, aber dieser ist mal cool, zweispurig, sehr großzügig und 3 Mal direkt mit Rastplätzen, die ganz spacig eisblau und grün beleuchtet sind!
Der Tunnel führt durch das Aurlandsfjell. Wir wollten noch hoch zu den bekannten Skywalk Stegastein, also sind wir direkt nach dem Tunnel da noch hoch. Es waren mal wieder 7 km, die es in sich hatten. Extrem schmale Straße, kaum Leitplanken, jede Menge Kehren. Mir ist paar Mal wirklich fast das Herz stehen geblieben. So ganz verstehen wir hier die Norweger nicht. Da stellen sie einen Mega-Aussichtspunkt da oben hin, bewerben den auch überall und dann geht so ne Straße hoch. Wir fänden es schon gut, wenn sie da zumindest eine Ampelregelung machen würden. Da wär doch nichts dabei. Möchten nicht wissen, wieviel da schon Blut und Wasser geschwitzt haben, weil einmal losgefahren, kannst du praktisch nicht mehr umkehren, du musst dann da durch, egal wie.
Wieder unten angekommen haben wir uns direkt am Aurlandsfjord kurz vor Flåm einen schönen Platz for free mit fantastischer Aussicht auf den Fjord gesucht und gefunden.
-> Stellplatz (60°53'4"N 7°9'17"E)
Der Aurlandsfjord ist wunderschön, selbst bei miesem Wetter. Unserer Meinung nach steht der dem Geiranger in nichts nach.
28./29./30.06.2022 - Burzltag und Dolcefarniente :-)
Wir ham nix gemacht, nur ein bissl entlang dem Sognefjord getingelt und bei 2 schönen Camps Station gemacht (einmal im Djuvic-Camp für 300 NOK inkl allem und die letzten 2 Tage im Botnen Camp in Brekke für je 270 NOK inkl. Strom). Wir haben endlich mal die heißen Temperaturen aufgesaugt, in der Sonne gelegen, den Blick auf den Fjord genossen, Sepp ist fischen gegangen, sonst nix, Dolcefarniete eben :-)) oder Urlaub vom Urlaub :-)))
01.07.2022
Eigentlich wollten wir heute nach Bergen... Aber nach einer malerischen Fahrt immer noch entlang dem Sognefjord, einer kleinen Fährüberfahrt von Sløvåg nach Leirvåg und kurz vor Bergen ist uns eingefallen, dass wir eigentlich gar keinen Bock auf Stadtbesichtigung bei dem Traumwetter haben. Sind dann also kurzerhand wieder ins Landesinnere abgebogen zum Hardangerfjord. Erste Station war dann die imposante Brücke, eine der längsten Hängebrücken weltweit mit 1380m Länge. Von der Nordseite in Vallavik kommend fährt man durch einen über 7 km langen Tunnel mit am Schluss 2 total abgespaceten blau beleuchteten Kreisverkehren. Darauf war ich überhaupt nicht gefasst und hatte dementsprechend die Kamera nicht parat. Aber im Netz gibts etliche Fotos, man denkt wirklich man fährt urplötzlich auf ein Raumschiff zu. Absolut cool. Also wenn die Norweger was wirklich gut können, dann ist das Brücken und Tunnel bauen. :-))
Auf der Südseite gehts dann gleich wieder in einen Tunnel, aber danach ist ein kleiner Rastplatz mit Aussichtsplattform und von hier aus kann man auch runter zur Brücke laufen und über die Brücke drüber gehen oder radeln. Sehr schön angelegt und die Aussicht auf die Brücke ist von dort wirklich toll!
Weiter gings dann zum bekanntesten Wasserfall Norwegens, dem Vøringsfossen und das war dann nochmal ein richtiges Erlebnis. Erstmal das gesamte Wasserfallgelände mit einer Fallhöhe von 183m und vielen tollen Wanderwegen und Aussichtsplattformen angelegt. Am besten ist wohl die Brücke mit den 99 Stufen und 47m Länge direkt über den Wasserfall. Da bin ich aber ausgestiegen, das ist nichts für mich. War eh schon stolz, dass ich bis an die Reling gegangen bin zum Runterschaun, weil mir da echt schwindelig wird. Ein Foto hab ich noch von den typischen norwegischen Wanderwegen zu solchen Hotspots. :-D Der Wasserfall wird übrigens von den Norwegern zur Stromerzeugung genutzt und angezapft, damit dann aber die Touris nicht plötzlich wegbleiben, wird er von Juni bis September wieder mit mehr Wasser versorgt.
Der Weg zum Wasserfall war aber auch eine echte Schau. Erstmal entlang dem schönen Hardangerfjord, wunderbare Landschaft dann in die Berge und das beste, am Schluss führen mehrere Tunnel hintereinander total spiralförmig, verdreht und in 8er den Berg innen hoch. Ich hab dazu ein paar Videos gemacht mit eingeblendetem Navi, wo die Streckenführung abgebildet ist. Das war wirklich abgefahren!! Wahnsinn! Die gibts dann im nächsten Film.
Davor hatten wir uns schon darüber unterhalten, dass irgendwie jetzt nach fast 9 Wochen unsere Festplatten voll sind. Wir haben beide das Gefühl, dass momentan keine neuen Eindrücke mehr so richtig Platz haben, aber dann kamen die heutigen 2 Highlights und die hatten doch noch Platz! :-)
Ach.ja, wir stehn heute mit etlichen anderen Womis for free am Parkplatz von den Vøringsfossen.
02.07.2022
Heute ham wir uns den Steinsdalsfossen angeschaut, ein schöner Wasserfall wo ein Wanderweg unten durchführt. :-) Zuvor hatten wir doch noch das Glück bei der Hardangerbrücke ein Stück Tunnel zu fahren und diesen spacigen Kreisverkehr heute noch zu filmen.
Dann hat das Wetter leider wieder nicht mehr mitgespielt, aber wir waren froh, dass es zumindest bis dahin funktionierte. Laut Forecast wär es ja schon ab morgens grottig gewesen. Gut, dass wir uns den Vøringsfossen schon gestern angeschaut hatten. Heute hingen tiefe Wolken im Tal und wir hätten wohl nicht viel gesehen. Wir sind die FV13, 7 und 576 den Hardangerfjord entlanggefahren, war eine wunderschöne Strecke wieder, sehr gut befahren aber extrem schmal und herausfordernd mal wieder ;-) und anscheinend sehr gute klimatische Verhältnisse für den Obstanbau, weil es hier teilweise ganze Plantagen gab. Viele schöne Fotomotive hätte es gegeben, aber leider konnte man so gut wie nicht stehenbleiben. Hab heute noch ein paar Kurzvideos zu den spektakulären Strecken/Tunnels gemacht. :-) Geschlafen haben wir for free an einem schönen Parkplatz mit super Blick auf den Hardangerfjord, Angelmöglichkeit und Toilette. ->SP Omastranda
03.07.2022
In der Nacht hat es zu schütten angefangen und heute den ganzen Vormittag hatte man den Eindruck die Welt geht unter. Wahnsinn, soviel Wasser! Gegen Mittag beruhigte es sich aber und wir brachen auf den Fjord entlang Richtung Leirvik. Auf dem Weg ist mir noch ein "Lost Place Schrottwagen" untergekommen. Ich fand den megafotogen, hat mir total gut gefallen!!! Und die schönen roten eckigen Telefonzellen, die man immer mal wieder sieht stehen unter Denkmalschutz :-)
Dann mal wieder mit der Fähre von Huglo nach Jektevik.
Station haben wir kurz nach Ankunft bei Camp Langenuen gemacht. Einen arroganteren und patzigeren Check-In haben wir noch nicht erlebt. Sowas unfreundliches und zudem fühlt man sich mit Hund überhaupt nicht willkommen. Der Herr an der Anmeldung ist Deutscher und laut Google-Bewertungen haben schon mehr mit seiner Unfreundlichkeit Bekanntschaft gemacht. Hätte Sepp hier nicht unbedingt angeln wollen, ich wäre weitergefahren. Jeder freie Parkplatz ist schöner und hat auch einen besseren Ausblick. Von uns definitiv keine Empfehlung! Kostenpunkt 320 NOK und damit etwas teurer als die bisherigen, aber dafür keine Extrakosten für die Dusche. Damit kommt es sich auf dasselbe raus.
Randnotiz: Sepp hat sich ja schon öfters gewundert, dass er nicht verstünde, dass es an den Fährstationen keinen Imbiss-Stand oder ähnliches gäbe. Da warten die Passagiere vorm Anleger, aber das allerhöchste was man ganz ganz selten finden könne wär ein kleiner Supermarkt. Er meinte schon oft, wenn da einer Fischbrötchen oder was auch immer kurz auf die Hand anbieten würde, da würden doch die allermeisten zugreifen, egal welcher Preis auch hier in Norwegen, aber nix. Wir sind nun ja schon sehr sehr viele Fähren gefahren, aber heute zum allerersten Mal kommen wir an und was duftet da so herrlich... Steht da einer an einem kleinen Imbiss am Grill. Sepp sofort hin und was verkaufen die da? Thüringer Bratwurst in der Semmel oder Fish&Chips oder frisch gegrillte Spareribs, dazu Eis und süsse Teilchen und wer betreibt den Stand? Logo, ein deutsches Paar! :-))) Das is doch typisch! Der Laden brummte! Keine Ahnung warum sich die Norweger dieses Geschäft entgehen lassen.
... und noch was, unser Eindruck ist ja, dass Norwegen noch nicht so wirklich ein Fahrradland ist. Jedenfalls sehen wir noch relativ wenig Fahrradwege und die Straßen sind ja ohnehin schon oft sehr schmal und einspurig, also ich würde da nicht radeln wollen, auch wenn die Norweger sehr rücksichtsvolle Autofahrer sind. Aber heute radelten wir noch ein wenig in der Umgebung und da hört doch glatt urplätzlich total abrupt der Radlweg auf und zwar beginnt direkt Wiese und große Steine über den Weg und links und rechts Leitplanken. Man hat also noch nicht mal die Möglichkeit dann auf der Straße weiterzufahren. Man muss also zurück. Das war wirklich witzig! Was sie sich da wohl dabei gedacht haben...
04.07.2022 - Ryfylke
Hab heute Sepp nochmal für eine Tour bissl ins Landesinnere überredet. Über die Landschaftsroute Ryfylke solls nach Stavanger runtergehn. Nachdem wir vorher an der Küste noch Gas tanken mussten sind wir etwas südlicher reingefahren und unsere erste besondere Station war dann mitten am Ryfylke der stylische Rastplatz Ropeid am Fähranleger gegenüber von Sand. Da stand "kein Fährbetrieb" mehr, aber später in Sand sahen wir doch eine Personenfähre rüberfahren.
Nächste Station war wieder mal eine besondere öffentliche Toilette Ostasteidn mit Aussichtspunkt und Blick auf den Sandsfjord und die Sandsfjordbrücke.
Nach Sand sind wir entlang dem Fjord gefahren, wunderschön hoch oben mit fantastischen Ausblicken z.B. auch der Aussichtspunkt Lovra. So ein malerischer Ausblick auf eine direkt märchenhafte Insel, ganz unwirklich sah das aus.
Dann bei Sand in der Gemeinde Suldal kommt die Høse Bru, eine wunderschöne Brücke über den Suldalslågen
und gleich nebenan ein kleines Flussbecken mit einer Lachstreppe, die besichtigt werden kann. Eigentlich hatten sie schon geschlossen, aber zufällig kam noch eine andere Familie und der Betreiber hat für uns nochmal aufgesperrt und noch dazu for free. :-)) Sie haben da Fenster eingebaut, wo man sehen kann, wie die Lachse den Fluss „raufwandern“. Supertoll anzuschaun!! Wirklich was besonderes.
Dann haben wir ins Sand am Hafen mit direktem freien Blick auf den Fjord Station für die Nacht gemacht. Hier ist ein easy-Parkplatz sogar mit Strom für 6 Womis und 100 NOK/24 Stunden. Perfekt!! :-)
Eine Bekannte sagte hier in der Gegend hatte sie das Gefühl hinter jeder Ecke steht ein Troll und ja so schauts hier aus, wieder mal ganz anders und wieder besonders und sehr sehr schön!
Nur das Wetter wenn endlich mal dauerhaft ein wenig trockener wäre.
Und dann gabs heute ein seeeeehr leckeres Überraschungsgericht, ein Rumfort-Zirbenschnaps-Gyros (angelehnt an das Metaxa-Gyros), ein reines Resterl-Essen, aufgepimpt mit ein paar frischen Zutaten, alles rein in den geliebten Omnia und überbacken, mega!!! Und da kein Metaxa dabei, aber Zirbenschnaps, musste es eben der regeln (man ist ja schließlich flexibel) und das tat er! :-D Aber das Gericht schmeckt halt logischerweise immer anders und ist deshalb nicht nachkochbar. Für alle die es nicht wissen, da kommt alles rein was so rumliegt und fort muss. :-D
05./06.07.2022 - Stavanger
Nachdem Sepp nach wie vor solche Schmerzen in seinem Bein hat, haben wir beschlossen, doch auf den schnellsten Weg nach Stavanger zu fahren und nicht bis runter die Ryfylke-Route bis Høllesli. Wir sind dann also den längsten und tiefsten Unterwassertunnel der Welt gefahren, den Ryfylke-Tunnel mit 14,4 km. Aber außer, dass es eben wieder ein Tunnel der Superlative ist wie so vieles hier in Norwegen, ist er nicht weiter spektakulär gewesen.
Wir hatten uns über Park4Night einen zentralen Parkplatz am Hafen rausgesucht und hier erstmal online bei EasyPark eingecheckt. Der Platz hat bis 06.07. ca. 16 Uhr rund 17 Euro gekostet. Ich meine es waren 150 NOK für 24 Stunden (aber ohne alles). Mich begeistert die EasyPark-App jedes Mal, weil man so supereasy übers Handy verlängern oder beenden kann.
Der Parkplatz ist am Hafen im Gamle-Bezirk unterhalb der Universität. Meist ist der direkte Blick zwar anscheinend durch angelegte Schiffe versperrt (so auch gestern), aber ansonsten für eine Stadtbesichtigung u.E. perfekt.
Nachdem das Wetter noch so super gepasst hat, gings gleich los mit dem Fahrrad zur Stadtbesichtigung dieser im 12. Jahrhundert gegründeten Stadt. Mit dem Radl gehts bei Sepp einigermaßen, zu Fuss ist aber ganz schlecht.
Superschönes Hafenviertel und das bunte Fargaten-Viertel mit der Øvre Holmegate ist eine echte Schau und überall coole Streetart. Da werd ich immer mehr Fan von. Im Hafen steht wahrscheinlich jeden Tag ein anderer Riesen-Kreuzer, am ersten Tag wars ein TUI-Mein Schiff und am nächsten Tag eine Costa. Ich hab immer ein komisches Gefühl bei diesen Kolossen, die doch solche Dreckschleudern sind. Wenn man durch die malerischen Straßen schaut und im Hintergrund so ein Monstrum steht. Ich weiß nicht …. aber toll anzuschaun sind sie trotzdem.
Leider waren wir am 05.07. zu spät für die Fjordcruise, aber am nächsten Tag wollten wir es machen, nur war da der Wetterforecast „ausnahmsweise“ mal grottig ;-)
Aber siehe da, es sah ganz gut aus morgens und hielt noch bis zum Nachmittag aus und wir machten die Tour um 12:15 Uhr.
War total schön und ging an 15 Stationen vorbei. Die Fahrt durch die vorgelagerten Inseln zum Fjord war sehr malerisch und führte uns an so vielen kleinen Paradiesen vorbei. Die Norweger wissen wirklich zu leben und haben an den unglaublichsten Stellen ihre abgelegenen Ferienhäuser, wo man zum Teil nur mit dem Boot hinkommt. Sie ging auch vorbei an den Lachs-Aufzuchtstationen und von hier aus wurden früher Granitblöcke exportiert, die z.B. zum Bau des Amsterdamer Hafens verwendet wurden.. Aber besonders beeindruckend war die Fahrt durch die Brücke in den Fjord mit den mächtigen Felswänden und eben DEM Felsen Preikestolen. Er ist tatsächlich auch vom Boden aus sehr beeindruckend und markant. Irgendwann werden wir doch nochmal dorthin gehen, er läuft uns ja nicht weg, außer es heiraten 7 Schwestern 7 Brüder aus demselben Bezirk der Legende nach. Dann würde er runterbrechen. :-D
Zum Schluss macht sich die Schiffscrew wohl immer einen Spaß und fahren einen fast direkt unter den Wasserfall. Man steht draußen am Bug für geniale Fotos und schwupps ist man pitschnaß. War aber auch für uns ein Spaß!
Wir sind dann nach lecker Kaffee und Kuchen weiter Richtung Süden auf der Suche nach der Sonne. Aber weiter als bis Varhaug im Rogaland sind wir nicht gekommen. Hier gäbe es gigantische Sandstrände, aber momentan ist alles grau in grau.
Wir stehen for free an diesem Platz (58°35’15“N 5°38’17“E)
Heute gibts lecker Dinkelvollkorn-Mürbteig-Nusskranz aus dem Omnia - mmmmh :-) Schade dass man noch keine Gerüche online stellen kann. :-D
07.07.2022 - Südkap und der Süden Norwegens
Immer wenn ich auf unserer dieser gigantischen Reise denke, heute gibts mal nix zu erzählen. Wir machen heut einen langweiligen Autotag ...
ja dann… wirds mal wieder ein besonders schöner Tag. :-)
Es begann heute schon von unserm Platz aus mit einer Landschaft wie wir sie nur aus Holland kennen oder wie wir uns Irland vorstellen. Ebene sattgrüne Wiesen soweit das Auge reicht und auf der anderen Seite endlose Sandstrände und raue See zum Teil getrennt durch grüne Deiche. Wir sind der FV44 gefolgt entlang der Küste. Wir fuhren dann lange durch den Magma Geopark, auch wieder eine völlig andere außergewöhnliche Landschaft bzw. Gebirge. Ganz tolle Felsformationen durchzogen mit lauter kleinen Seen und Fjorde, wie den Jøssingfjord wo sich das Drama um die Altmark in 2. Weltkrieg zugetragen hat. Ein wirklich geschichtsträchtiger Ort und ich bin wie schon oft auf dieser Reise den Norwegern dankbar und froh, dass wir als Deutsche bei dieser Geschichte doch noch so willkommen sind. Helleren am Jøssingfjord ist auch nochmal so ein hübscher Ort, 2 Häuschen unter Felsen, die vermutlich schon seit dem 16. Jahrhundert Schutz bieten. Wenn die erzählen könnten ... Die Straßen durch dieses Gebirge waren natürlich wieder abenteuerlich, aber eine Traum-Motorradstrecke!!! Anscheinend hat der Bergbau und die Eisengewinnung dieser Region Wohlstand verschafft, wie man an den gepflegten Orten, Landsitzen und Golfplätzen ;-) sehen konnte - und das alles heute bei Traumwetter :-)
Höhepunkt heute und insgesamt zum Abschluss unseres Norwegen-Trips, der Besuch des Südkaps, Norwegens ältesten (gegründet 1655!) und südlichsten Leuchtturm auf dem Festland. Wirklich superschön angelegt das Areal und ein richtig nostalgischer zauberhafter Leuchtturm.
Wir bleiben nun bis Montag im Camp Lindesnes, dem südlichsten Camp in Norwegen. Die "Festplatte" ist nun wirklich voll für den Moment. Die unendlich vielen Eindrücke müssen jetzt erstmal sacken und ich bin wirklich sehr froh, dass ich alles hier nachlesen und Revue passieren lassen kann. Sepp kann im kleinen Havn nebenan noch bissl fischen.
Montagabend geht dann die Fjordline von Kristiansand nach Hirtshals/Dänemark. Dann beginnt die letzte Etappe.
Ende Teil 6 -> Teil 7